DIE LINKE.

Michael Leutert, MdB (DIE LINKE.)


04.10.2011

Was mich in meinem Leben gepr�gt hat

Michael Leutert
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Hier findest Du Angaben zu meinem Werdegang. Ich habe nicht deren Vollst�ndigkeit in den Mittelpunkt gestellt, sondern versucht darzustellen, warum ich der geworden bin, der ich bin, und damit auch, warum ich f�r DIE LINKE im Bundestag sitze.

Geboren bin ich 1974 im s�chsischen Schlema, einer Stadt im Erzgebirge. Aufgewachsen bin ich aber vor allem in Mittweida. Ich bin eine Art ‚Arbeiter-und-Bauern-Kind’ der zweiten Generation, denn meine Mutter kommt aus einer Arbeiterfamilie mit KPD-Hintergrund, mein Vater aus einer eher konservativen Bauernfamilie. Politik war in meiner Familie immer ein Thema und damit auch f�r mich.

Mein besonderes Interesse galt schon fr�h der NS-Zeit und dem Widerstand. B�cher zu dem Thema habe ich geradezu verschlungen. Wenn ich zur�ckschaue, erkenne ich hier wichtige Pr�gungen f�r mich; gerade f�r mein Engagement gegen die neuen Nazis nach der Wende. Ich bin einfach �berzeugt, dass sich die faschistische Zeit nie wiederholen darf.

Als die Mauer fiel, war ich 15 Jahre alt und der Meinung, dass die DDR der bessere deutsche Staat ist. Meinen politischen Horizont habe ich dann schnell erweitert. Ich f�hlte mich verpflichtet, mich politisch zu engagieren. Meine Freunde und ich gingen auch zur Kirche, schauten uns alles an. Wir lasen die Flugbl�tter der anderen Parteien, des Neuen Forums, des Demokratischen Aufbruchs und sogar der CDU. Es war r�ckblickend eine sehr offene und interessante Zeit. F�r mich war aber immer klar, dass ich politisch links stehe und mich f�r einen wirklich demokratischen Sozialismus engagieren will. Deshalb bin ich 1991 in die PDS, jetzt LINKE eingetreten. Ich war und bin auf der Suche nach einer Gesellschaftsform, die individuelle Freiheit erm�glicht und gerade als deren Voraussetzung sozial gerecht ist. Zu einer solchen Gesellschaft m�chte ich meinen Teil beitragen.

In Mittweida haben wir einen Jugendverein gegr�ndet. W�re der damalige CDU-B�rgermeister nicht gewesen, ich w�re nicht das geworden, was ich heute bin. Um unsere Projekte wie das Jugendhaus, Konzerte, Filmvorf�hrungen an Schulen oder autofreie Sonntage gegen seinen vehementen Widerstand durchsetzen zu k�nnen, habe ich das Einmaleins der politischen Arbeit gelernt. Mit der Zeit wurde dadurch auch der Kontakt zur Landesebene der PDS intensiver und ich habe mich immer st�rker engagiert. 1998 habe ich als Landesjugendkoordinator die Jugendwahlk�mpfe in Sachsen zu den Kommunal-, Europa-, Landtags- und Bundestagswahlen organisiert, 1999 wurde ich stellvertretender Landesvorsitzender der PDS in Sachsen und blieb es bis 2005. Im selben Jahr bin ich �ber die Landesliste Sachsen der LINKEN in den Deutschen Bundestag eingezogen. In der Fraktion war ich bis 2009 Sprecher f�r Menschenrechte. Seit 2005 bin ich Mitglied des Haushaltsausschuss. Es ist meiner Meinung nach ein zentraler Ort der Politik, weil hier verhandelt wird, wof�r Geld ausgegeben wird und wof�r nicht. Au�erdem bin ich Sprecher der Landesgruppe Sachsen der Linksfraktion und �ber diese Funktion auch politisch in Sachsen aktiv. In Chemnitz habe ich meinen Wahlkreis. Hier lebe ich, hier bin ich politisch engagiert.

Zwei weitere pr�gende Kapitel in meinem Leben bilden mein Studium und meine Reisen: Ich ging nach Chemnitz, um Soziologie zu studieren und letztlich zu verstehen, wie Gesellschaften funktionieren bzw. wie sie nicht funktionieren. Ja, ich wollte auch wissen, warum die DDR gescheitert war. Nicht erst nach meinem Diplom 2002 wusste ich, dass sie scheitern musste. Auch bin ich in meinem Leben viel gereist. Aber nicht an wei�e Str�nde, sondern vor allem in Gebiete, die mich auch politisch interessierten: Kambodscha, Kurdistan, Australien oder Kuba. Das, was ich dort kennengelernt und an Erfahrungen gesammelt habe, konnte ich in meine Arbeit als menschenrechtspolitischer Sprecher der LINKEN w�hrend der letzten Wahlperiode einbringen.

Schlie�lich: Ein ganz neuer Abschnitt in meinem Leben hat am 1. Mai 2008 begonnen: Paul, der Sohn von Susanne und mir, wurde geboren, mein ganzer Stolz und das Wichtigste �berhaupt.

Gru�, Michael Leutert, DIE LINKE

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